Wednesday, September 23, 2015

Frankfurter Allgemeine Article on Lufthansa Strike

With the 13th strike of the LH pilots in 18 months (or is it the other way round? I cannot seem to grasp the sheer numbers!), I wrote the following article for the daily newspaper Frankfurter Allgemeine Zeitung. I apologize that it is in German yet I am sure that Google will do a reasonable translation for you.

It seems that the whole of the aviation industry in Germany is heading towards desaster if the decision makers continue on their current path. I do hope they will see the light, however, and reflect on their niche strengths before it is too late. Comparing yourself all the time with Emirates and Ryanair does not add anything to one's business model. Each airline has - or should have - its own niche from where it can add value to the public. If that means flying with a very limited fleet and concentrating on medium haul routes then so be it. Aviation is a service industry, in which one per definition serves its customers. One does not impose one's strategy onto one's audience. Back to basics, please, I sure would hate seeing yet another European state crumble into aviation oblivion.


Es ist was faul im Luftfahrtstaate Deutschland. Der Konkurrenzdruck auf Regionalflughäfen ist so gewaltig hoch, dass regelmäßig Flugplätze Insolvenz anmelden, der neu zu bauende Flughafen der Hauptstadt wird - so hat es immerhin den Anschein – auf Jahre hin ein unfertiges Projekt bleiben, in der gleichen Stadt kann sich Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft, nach Jahren von fehlender Strategie und Fehlinvestitionen, nur mit regelmäßigen Kapitalspritzen, getätigt in Petrodollars, in der Luft halten und jetzt wird auch noch das Aushängeschild der deutschen Luftfahrt seit Monaten von Streiks geplagt, die das letzte Vertrauen der bezahlenden Kunden in den ehemals stolzen Kranich verspielen.

“Die VC knüpft nicht annehmbare Bedingungen an ihre Vorschläge”, hören wir vom Vorstand der Lufthansa. “Wir gewähren gewaltige Konzessionen in unserem Angebot, die Lufthansa will sich einfach nicht mit uns einigen”, sagt darauf die Gewerkschaft der Piloten. Bei diesem ewigen hin und her, ähnliches darf ich übrigens auch jeden Tag auf dem Schulhof meines Sohnes in seiner Grundschule erleben, steuert diese Impasse deutlich auf ein Desaster zu, das am Ende im besten Falle eine Übernahme – und damit mehr als ein Identitätsverlust – durch einen ausländischen Betrieb à l’Air France – KLM bedeuten könnte. An den schlimmsten Fall mag ich an dieser Stelle gar nicht erst denken.

Unabhängig davon, wer nun eigentlich recht hat – wie immer in solchen Situation ist es mehr als wahrscheinlich, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt – vergisst die gesamte Lufthansa Passage und Cargo, und damit sind sowohl der Vorstand als auch die Herren Piloten angesprochen, eines: der Konzern ist ein Dienstleistungsbetrieb, das, mit einigen Ausnahmen anderer Töchter, seit Monaten nur noch subpar Services im Angebot führt.

Es genügt nicht zu sagen, die Lufthansa müsse mit den EasyJets und Emirates Airlines dieser Welt konkurrieren können und deswegen müssen jetzt und sofort Kosten gespart werden. Wer das Aufkommen der no-frills Airlines erst jetzt, mehr als 40 Jahre nach ihrer Entstehung, erkennt, hat deutlich nicht aufgepasst und Torschusspanik sollte sowohl auf dem Spielfeld, wie auch in jedem Betrieb, von dem zahlreiche Existenzen abhängen, nicht vorkommen. Genauso gut muss die VC sich darauf besinnen, was ihre eigentliche Aufgabe im Konzern ist. Auch wenn das deutsche Betriebsverfassungsgesetz dem Betriebsrat umfängliche Mitbestimmung in strategischen Fragen gewährt, so steht dies doch immer unter dem Aspekt der Ethik, Vertretbarkeit und Mäßigkeit. Das scheinbar herrschende old-boys-Netzwerk gehört sicher nicht dazu.

Es ist an der Zeit, dass die Lufthansa Passage sich an ihr selbst formuliertes Strategieziel erinnert: “Das angestrebte Ziel der Lufthansa Group ist es, erste Wahl für Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre und Partner zu sein.” Die erste Wahl für Kunden also. Da der Betrieb jedoch scheinbar in zwei Teile gebrochen ist, die sich partout nicht einigen wollen oder können, ist es sicherlich an der Zeit, dass die Black Rocks und Templetons dieser Welt kräftig auf den Tisch klopfen, bevor sie feindliche Übernahmen abwehren müssen.

1 comment:

  1. Well said, Captain! It seems that the airline industry worldwide has been passed by its customers. Offered services do not match demand anymore and airline decision makers seem unable to adapt to the new customer demand. I still fondly reflect on our time together at GEA. It might be time for us two again to start things rolling! Blue skies, LP

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